Der neue Roman des österreichischen Autoren erzählt die Lebensgeschichte des Andreas Egger, der im Alter von vier Jahren zum Waisenkind wurde. Seine einzige Erinnerung an die frühe Kindheit sind die hohen schneebedeckten Berggipfel, die bei ihm als Stadtkind einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Hier, im Tal, kommt er bei einem Großbauern unter, der das Kind nur widerwillig bei sich aufnimmt.
Die Kindheit und Jugend ist geprägt von harter Arbeit, wenig Wärme, dafür um so mehr körperlicher Gewalt.
Als junger Mann verlässt er den Hof und schließt sich einem Bautrupp an, der eine der ersten Seilbahnen errichtet. Auf diese Weise kommt nicht nur die moderne Errungenschaft der Elektrizität im Tal an, sondern für die Menschen dort rücken auch die Berggipfel in greifbare Nähe.
Andreas Egger lebt ein einfaches Leben: er besitzt eine   kleinen Hütte, verdient sein täglich Brot als Seilbahnarbeiter unter freiem Himmel und zu seinem bescheidenen Glück fehlt nur noch Marie, seine große Liebe.
Aber das Glück ist nur von kurzer Dauer. Er verliert seine junge Frau bei einem verheerenden Lawinenunglück und wird dabei selbst schwer verletzt. Seinen Lebenswillen aber verliert er dennoch nicht.
Sein Weg führt ihn als Soldat bis in den Kaukasus und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und mehreren Jahren Gefangenschaft zurück in sein Heimattal. Seinen Lebensunterhalt verdient er sich jetzt als Bergführer, denn im Tal ist der Tourismus zum wichtigsten Wirtschaftszweig geworden. Und er kennt die Gegend wie kein Zweiter. Die Arbeit in der Natur macht ihm viel Freude und außerdem kommt sie auch seiner schweigsamen Art zu gute, denn den Touristen bleibt auf den steilen Wandertouren meistens nicht viel Luft übrig für ausgedehnte Gespräche.

Die Lebensgeschichte des Andreas Egger berührt, ohne dabei  all zu sentimental zu sein. Man bewundert diesen  Menschen für seine Fähigkeit, das Leben mit all seinen Hoch- und Tiefpunkten anzunehmen und den eigenen Lebensweg still und bedächtig weiter zu gehen. Eine sehr lohnende Lektüre, die noch lange nachklingt.
Für alle, die auch das Buch Marie von Brebis gerne gelesen haben.